Im Heimatland Italien

Maremmani in ihrer Heimat

Der Schützer an seiner Herde Foto: Klaus Thormeier

Wo Maremmani heute in Italien anzutreffen sind, leben sie noch immer sehr ursprünglich und beinahe wie zu Zeiten ihrer "großen Vergangenheit" der Transhumanz, als noch tausende von Schafen im Herbst von den Bergen des Apenin, auf die Weiden in die Ebenen nach Apullien geführt und beschützt werden mussten.

Foto: Klaus Thormeier

In Italien werden die Herdenschützer in ihrer ursprünglichen Funktion verstanden und behandelt und ein Maremmano auf dem Sofa ist in Italien eher undenkbar. Sie leben draußen an den Weiden, auf Höfen und Flur und bewachen dort das Vieh und die Bewohner.

Foto: Klaus Thormeier

So ist es mehr als wahrscheinlich mehr oder weniger gelassenen, aufmerksamen Bewachern auf Wanderungen in den Abruzzen, den Bergen Norditaliens oder vielen anderen Ortes zu begegnen.

 

Wir haben flüchtige Bekanntschaften mit bewachenden Maremmani gemacht, die sich meist kaum für uns, eher noch für unsere Hündinnen interessierten. Mit unseren beiden "Femine" hatten wir nie Probleme. Sie verhielten sich immer defensiv. Die Rüden, denen wir begegneten stoisch, mässig interessiert und die Hündinnen machten nach anfänglicher überprüfender Annäherung meist einen Bogen oder zogen sich diskret zurück.

 

Auch an der Kette begegnen sie nicht selten dem Passanten oder Wanderern, was sie meist eher unfreundlich erscheinen läßt.

Am Anfang einer Wanderung begegnete uns dieser junge Maremmano. Wachend an einer Weide, ging er in keinster Weise auf meine anfänglichen Bestechungsversuche mit Leckerlis ein. Er brachte mir kaum Interesse entgegen, ignorierte im Prinzip komplett mein Handeln.

Ein junger Rüde an der Weide als Bewacher am Lago Barrea im Nationalpark der Abruzzen

Erst als ich meine Hündinnen aus dem Auto ließ, bequemte er sich aufzustehen und ein bisschen die Gegend zu beschnuppern und zu markieren. Unsere Hündinnen verhielten sich ebenso betont gleichgültig und so dauerte es, bis er sich dann, mit Respekt, aber doch etwas neugierig näherte.

 

Er begleitete uns ein Stück auf unserem Weg und empfing uns am Ende der Wanderung wieder bei unserem Wagen. Die hingeworfenen Leckerlies verschähte er aber mals. Erst im Rückspiegel sah ich, dass er es sich doch zaghaft schmecken ließ.

Er begleitete uns mit großem Gleichmut ein Stück des Weges